Herzlich willkommen auf meiner privaten Sammlerseite für alte Rundfunk- und Fernsehtechnik
Sie zeigt Bilder und Informationen über die Geschichte und Technik der Geräte und richtet sich an alle Sammler, Bastler und Freunde der antiken Rundfunktechnik.
Zur Sammlung gehören Röhren, Ersatzteile sowie alte Experimentierkästen der Elektronik wie Radiomann und Philips Selbstbaukästen (EE-Serie) und Andere.
Auch einige Geräte der Telekommunikation und PC-Technik sind Teil der Sammlung.
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Graetz
Geschichte der Firma:
Vom Klemptnermeister über die Produktion von Petroliumlampen zum Großunternehmen von Unterhaltungselektronik und Strahlenmeßgeräten.
Klemptnermeister Albert Graetz, geboren 1831, war wohl ein weitsichtiger Mann und wollte zukünftig nicht nur Klempnerarbeiten ausführen, sondern beschäftigte sich auch mit der Entwicklung von Petroleumleuchten die gegenüber den zu dieser Zeit verwendeten Rohölbrennern
(auch Ölfunzeln genannt) einen großen Fortschritt darstellten.
Schon im Jahre 1859 reparierten seine drei Mitarbeiter in einer kleinen Berliner Werkstatt in der Dresdner Strasse Petroliumlampen.
Mit dem Eintritt des Kaufmanns Emil Ehrich im Januar 1866 wurde eine offene Handelgesellschaft, die Firma "Ehrich & Graetz OHG", in Berlin Lausitzer Strasse gegründet.
Albert Graetz wollte keine Lampen in Serie herstellen sondern die Lampen wurden in handwerklicher Kunst formschön und individuell auch auf Bestellung gefertigt. Jede Lampe war Handarbeit und seine kleine Werkstatt reichte ihm dazu aus.
Zusammen mit Albert Graetz rangen aber viele deutsche Industrie-Pioniere um die Ausweitung ihrer Betriebe und die Anerkennung ihrer Erfindungen.
Aktiengesellschaften entstanden, die nicht in kleinen Werkstätten arbeiteten, sondern Fabrikgebäude erbauten und mit Maschinenkraft fertigten.
Er hatte mit schwerer Konkurrenz kämpfen müssen und sein Teilhaber Emil Ehrich starb bald (1887).
Albert Graetz mußte nun die ganze Last der Verantwortung für die Firma alleine tragen.
Sein Sohn Max Graetz, geb. am 6. Dezember 1861, befreite ihn aus seiner Not und seinem Ringen mit der Konkurrenz, die in dieser Zeit größere finanzielle Mittel zur Verfügung hatten.
Es war erst nicht im Sinne des Vaters das sich sein Sohn für den Beruf des Handwerkers interessierte und in der Werkstatt rumhantierte. Max sollte ein ehrsamer Bürger werden und die Realschule besuchen.
Er war aber ein unruhiger Schüler, lernte ungern, bastelte lieber und bekam sogar Probleme mit seinem Lehrer bis hin zum Ausschluß aus dem Unterricht.
Zunächst arbeitete er in der Werkstatt seines Vaters. Ohne Ausbildung wußte er um die Klempnerei besser Bescheid als so mancher Geselle.
Trotz alledem war sein Vater der Meinung das für den temperamentvollen Jungen eine strenge Erziehung notwendig wäre und dazu war Amerika, wo Ellenbogenfreiheit und das Recht des Stärkeren herrschte, der richtige Ort.
1877 schnürte Max Graetz sein Bündel um nach Amerika zu reisen was ihm fast bei einem Schiffsunglück das Leben gekostet hätte.
Endlich in Amerika (NewYork) angekommen schlug er sich schlecht und recht durchs Leben. Lernte einen Metallfabrikanten kennen und machte seine Meisterprüfung.
Durch seinen Erfindergeist brachte er es durch den Verkauf einiger Patente zu einem guten Einkommen.
Wieder zurück in Berlin, wo mittlerweile auch sein Bruder Adolf Graetz im Betrieb seines Vaters arbeitete, legten sich beide ins Zeug.
Adolf als gelernter und erfahrener Kaufmann und Max als Techniker, Praktiker und Konstruktuer mit Erfindergeist.
Die Werkstatt in der Dresdener Straße wurde bald zu klein und sie kauften ein Fabrikgebäude in der Lausitzer Straße.
1889 wurden die beiden Söhne als Teilhaber im Betrieb des Vaters aufgenommen während der Betrieb bereits mehr als 100 Beschäftigte zählte.
In den Jahren 1897 bis 1899 wurde auf einem großen Gelände in der Elsenstraße in der damaligen Landgemeinde Treptow bei Berlin ein neues Fabrikgebäude gebaut.
Mit ca. 300 Miarbeitern begann die Produktion und nach dem Einzug in das neugebaute Fabrikgebäude (1899) wuchs die Belegschaft der Firma "Ehrich & Graetz" in einem Jahr auf 1000 Beschäftigte.
1907 wurde die Strasse die zur Firma führte in "Graetzstraße" (heute Karl-Kunger-Straße) umbenannt.
Elektrische Metallfadenlampen wurden ab 1908 hergestellt und 1913 die ersten elektrischen Bügeleisen, Wasserkocher und Heizöfen.
Das Hauptsortiment blieb aber weiterhin die Herstellung von Petroleum- und Gaslampen.
Die Markennamen "Graetzin" und "Graetzor" wurden ein großer Exportschlager.
Mit der "Petromax Lampe" erlangte Graetz einen Welterfolg.
1909 starb Adolf Graetz. Das Unternehmen blieb aber weiter im Familienbesitz.
Die Erben des Verstorbenen wurden ausgezahlt und dafür traten die beiden Söhne von Max Graetz,
Erich und Fritz als Nachwuchs und Hüter der Arbeit ihrer Väter in das Unternehmen ein.
Fritz war nun der Kaufmann und Erich der Mann fürs Technische.
Der 1914 hereinbrechende Krieg zwang die Firma Ehrich & Graetz zu einer Veränderung ihrer Produktion.
Mit der Herstellung von militärischen Produkten wie Patronen, Zünder sowie Maschinengewehre wuchs die Belegschaft auf etwa 7000 Arbeiter an.
Die Auslandsverbindungen wurden weitgehend eingebüßt und die Firma war gezwungen, sich wieder auf die Konsumgüterproduktion umzustellen.
Von den noch 5500 Arbeitern, die am Ende des Krieges beschäftigt waren, blieben gerademal 1000 übrig.
Am 29. Dezember 1919 wurde die "Offene Handelsgesellschaft Ehrich & Graetz" in eine "Kommanditgesellschaft Ehrich & Graetz" umgewandelt.
Neben der Graetz KG wurde am 20. Mai 1922 die Aktiengesellschaft Ehrich & Graetz AG gegründet.
Die Hauptaktionäre waren der Seniorchef Max Graetz, seine Söhne Erich, Fritz, Hans und Rudolf sowie sein Schwiegersohn Hans Pahl.
Im Jahre 1927 fusionierte die Kommanditgesellschaft mit der Aktiengesellschaft.
Am 11. Juli 1928 kaufte die Ehrich & Graetz AG die Elektrowatt GmbH mit Sitz in Dresden.
Fritz Graetz übernahm daraufhin die Geschäftsführung und es wurden erstmals Radioapparate hergestellt. 1933 ging die "Elektrowatt GmbH" in die "Graetz Radio GmbH" auf.
Mit der Machtergreifung im Jahre 1933 begann die Firma Graetz wieder mit der Produktion von Rüstungsprodukten und die Zahl der Beschäftigten stieg auf über 4000.
Ende des Krieges unterlag die Firma dem Potsdamer Abkommen der Demontage und ein Großteil der noch intakten Maschinen wurde in die Sowjetunion abtransportiert.
Mit den kläglichen Resten der reparaturbedürftigen Maschinen wurden dringend benötigte Gebrauchsgüter wie Töpfe, Schüsseln und Bratpfannen hergestellt.
Das Unternehmen Graetz AG begann bald wieder mit der Produktion von Petromax-Lampen und beschäftigte 300 Mitarbeiter.
Auch in der sowjetischen Besatzungszone, später DDR, wurden in dem ehemaligen Graetz Werk in Lunzenau, später Rochlitz, wieder Radiogeräte hergestellt.
Wegen der Teilung Deutschlands wurde 1949 die Graetz AG Volkseigentum und der Hauptverwaltung VEB Fernmeldewerk, Berlin Treptow (RFT, Rundfunk- und Fernmeldetechnik) unterstellt.
Die Hauptverwaltung RFT änderte das Produktionsprofil und die Herstellung von Gaslampen, Bügeleisen, Radiogeräten u.a. wurde nach und nach eingestellt um den Betrieb auf die Herstellung von Fernmeldeanlagen umzustellen.
Am 4. Februar 1950 wurde das "VEB Graetz-Werk" in "VEB Fernmeldewerk Treptow" umbenannt.
Im Jahr 1953 erfolgte der Zusammenschluss des "VEB Fernmeldewerk Treptow" mit dem "VEB Signalbau Berlin" zum neugebildeten "VEB Werk für Signal- und Sicherungstechnik Berlin" (WSSB).
Im Westen Deutschlands gründete 1948 Erich Graetz zusammen mit seinem Bruder Fritz die "Graetz KG" im westfälischen Altena.
Das Gelände und die vorhandenen Fabrikhallen einer ehemaligen Munitionsfabrik von "Thyssen-Krupp" wurden für den Neubeginn genutzt.
Im November 1948 wurde das neue Stammwerk fertiggestellt und bereits im Juni 1950 entstand Werk II, im Mai 1951 Werk III.
Erich und Fritz Graetz nahm wieder die Produktion von Radiogeräten auf und in den Zeiten des Wirtschaftswunders begann Graetz auch mit der Produktion von Schwarzweißfernsehern, Musiktruhen und auch Strahlenmessgeräten (Teilchendetektoren).
Den Höhepunkt der Graetz - Radio- Musiktruhen- und Fernsehproduktion bildeten die späten 50er Jahre mit ca. 7000 Beschäftigten an 13 Produktionsstandorten.
Am 1. Juni 1960 übernahm die Graetz KG die Fertigungsbetriebe der Firma "Sander & Janzen OHG" in Berlin und Duderstadt. Graetz setzte die Tonband- und Diktiergerätefertigung unter eigenem Namen fort.
1961 verkaufte Erich Graetz das Unternehmen mit seinen 13 Produktionsstandorten, darunter den Standort Bochum, an die Standard Elektrik Lorenz (SEL) AG.
Die SEL gehörte zum amerikanischen Konzern ITT (International Telephone and Telegraph Company).
Ende des Jahres scheidete Erich Graetz aus dem Unternehmen aus (Erich Graetz lebte vom 13.9.1891 bis zum 28.5.1974) aber der Name Graetz blieb noch viele Jahre erhalten.
1962 wird der Vertrieb neu strukturiert in einer koordinierten Vertriebsorganisation, der "Graetz und Schaub-Lorenz im SEL - Geschäftsbereich Rundfunk Fernsehen Phono".
Wobei der Name Graetz und Schaub-Lorenz getrennt, jedoch unter einem Dach organisiert wurde.
Die "Graetz Vertriebsgesellschaft mbH" in 7530 Pforzheim und die "Standard Elektronik Lorenz Aktiengesellschaft (SEL-AG)" in 7530 Pforzheim, darunter die Marken "ITT" ("Schaub-Lorenz") und "Graetz", später auch "Ingelen" (Österreich).
In den 80er Jahren wurden die letzten Radiogeräte der Marke Graetz in Bochum hergestellt, das "Flaggschiff" war eine komplett Infrarot-fernsteuerbare Kompaktanlage mit Plattenspieler, Kassettenrecorder und Radioteil mit Programmspeicher - die Graetz HMC 400.
1987 übernahm der finnische Mobilfunkhersteller "Nokia" diesen Bereich.
Es firmierte die "NOKIA CONSUMER ELECTRONICS" in der "NOKIA GRAETZ GmbH", D-7530 Pforzheim und das "NOKIA Bildröhrenwerk Graetz GmbH" Esslingen
Nachdem der Nokia Konzern Ende der 90er Jahre die Produktion von Unterhaltungselektronik eingestellt hat wurde der Name "Graetz" mit allen Rechten von der Firmengruppe VESEG GmbH, bekannt in Deutschland auch unter dem Firmenzeichen SEG, gekauft.
Die VESEG ist ein Gemeinschaftsunternehmen der türkischen Vestel-Gruppe und der Schmidt Trading GmbH, zu der auch die Schmid-Electronics-Service GmbH (SES) gehört.
Unter der Traditionsmarke "Graetz" sollten LCD-Fernsehgeräte produziert werden und auf der Internationelen Funkausstellung Berlin (IFA) 2007 vorgestellt werden.
Heute erscheint das Firmenlogo noch hin und wieder auf diversen Billigimportgeräten,
hat aber mit der Traditionsmarke "Graetz" nichts mehr gemeinsam.
Weiterführende und interessante Seiten mit Informationen zu Graetz:
Graetz bei Wikipedia
Eine Sammlerseite von Jens Dehne
Graetz im Radiomuseum RMorg
Graetz im Radiomuseum Bocket
Vom Klemptnermeister über die Produktion von Petroliumlampen zum Großunternehmen von Unterhaltungselektronik und Strahlenmeßgeräten.
Klemptnermeister Albert Graetz, geboren 1831, war wohl ein weitsichtiger Mann und wollte zukünftig nicht nur Klempnerarbeiten ausführen, sondern beschäftigte sich auch mit der Entwicklung von Petroleumleuchten die gegenüber den zu dieser Zeit verwendeten Rohölbrennern
(auch Ölfunzeln genannt) einen großen Fortschritt darstellten.
Schon im Jahre 1859 reparierten seine drei Mitarbeiter in einer kleinen Berliner Werkstatt in der Dresdner Strasse Petroliumlampen.
Mit dem Eintritt des Kaufmanns Emil Ehrich im Januar 1866 wurde eine offene Handelgesellschaft, die Firma "Ehrich & Graetz OHG", in Berlin Lausitzer Strasse gegründet.
Albert Graetz wollte keine Lampen in Serie herstellen sondern die Lampen wurden in handwerklicher Kunst formschön und individuell auch auf Bestellung gefertigt. Jede Lampe war Handarbeit und seine kleine Werkstatt reichte ihm dazu aus.
Zusammen mit Albert Graetz rangen aber viele deutsche Industrie-Pioniere um die Ausweitung ihrer Betriebe und die Anerkennung ihrer Erfindungen.
Aktiengesellschaften entstanden, die nicht in kleinen Werkstätten arbeiteten, sondern Fabrikgebäude erbauten und mit Maschinenkraft fertigten.
Er hatte mit schwerer Konkurrenz kämpfen müssen und sein Teilhaber Emil Ehrich starb bald (1887).
Albert Graetz mußte nun die ganze Last der Verantwortung für die Firma alleine tragen.
Sein Sohn Max Graetz, geb. am 6. Dezember 1861, befreite ihn aus seiner Not und seinem Ringen mit der Konkurrenz, die in dieser Zeit größere finanzielle Mittel zur Verfügung hatten.
Es war erst nicht im Sinne des Vaters das sich sein Sohn für den Beruf des Handwerkers interessierte und in der Werkstatt rumhantierte. Max sollte ein ehrsamer Bürger werden und die Realschule besuchen.
Er war aber ein unruhiger Schüler, lernte ungern, bastelte lieber und bekam sogar Probleme mit seinem Lehrer bis hin zum Ausschluß aus dem Unterricht.
Zunächst arbeitete er in der Werkstatt seines Vaters. Ohne Ausbildung wußte er um die Klempnerei besser Bescheid als so mancher Geselle.
Trotz alledem war sein Vater der Meinung das für den temperamentvollen Jungen eine strenge Erziehung notwendig wäre und dazu war Amerika, wo Ellenbogenfreiheit und das Recht des Stärkeren herrschte, der richtige Ort.
1877 schnürte Max Graetz sein Bündel um nach Amerika zu reisen was ihm fast bei einem Schiffsunglück das Leben gekostet hätte.
Endlich in Amerika (NewYork) angekommen schlug er sich schlecht und recht durchs Leben. Lernte einen Metallfabrikanten kennen und machte seine Meisterprüfung.
Durch seinen Erfindergeist brachte er es durch den Verkauf einiger Patente zu einem guten Einkommen.
Wieder zurück in Berlin, wo mittlerweile auch sein Bruder Adolf Graetz im Betrieb seines Vaters arbeitete, legten sich beide ins Zeug.
Adolf als gelernter und erfahrener Kaufmann und Max als Techniker, Praktiker und Konstruktuer mit Erfindergeist.
Die Werkstatt in der Dresdener Straße wurde bald zu klein und sie kauften ein Fabrikgebäude in der Lausitzer Straße.
1889 wurden die beiden Söhne als Teilhaber im Betrieb des Vaters aufgenommen während der Betrieb bereits mehr als 100 Beschäftigte zählte.
In den Jahren 1897 bis 1899 wurde auf einem großen Gelände in der Elsenstraße in der damaligen Landgemeinde Treptow bei Berlin ein neues Fabrikgebäude gebaut.
Mit ca. 300 Miarbeitern begann die Produktion und nach dem Einzug in das neugebaute Fabrikgebäude (1899) wuchs die Belegschaft der Firma "Ehrich & Graetz" in einem Jahr auf 1000 Beschäftigte.
1907 wurde die Strasse die zur Firma führte in "Graetzstraße" (heute Karl-Kunger-Straße) umbenannt.
Elektrische Metallfadenlampen wurden ab 1908 hergestellt und 1913 die ersten elektrischen Bügeleisen, Wasserkocher und Heizöfen.
Das Hauptsortiment blieb aber weiterhin die Herstellung von Petroleum- und Gaslampen.
Die Markennamen "Graetzin" und "Graetzor" wurden ein großer Exportschlager.
Mit der "Petromax Lampe" erlangte Graetz einen Welterfolg.
1909 starb Adolf Graetz. Das Unternehmen blieb aber weiter im Familienbesitz.
Die Erben des Verstorbenen wurden ausgezahlt und dafür traten die beiden Söhne von Max Graetz,
Erich und Fritz als Nachwuchs und Hüter der Arbeit ihrer Väter in das Unternehmen ein.
Fritz war nun der Kaufmann und Erich der Mann fürs Technische.
Der 1914 hereinbrechende Krieg zwang die Firma Ehrich & Graetz zu einer Veränderung ihrer Produktion.
Mit der Herstellung von militärischen Produkten wie Patronen, Zünder sowie Maschinengewehre wuchs die Belegschaft auf etwa 7000 Arbeiter an.
Die Auslandsverbindungen wurden weitgehend eingebüßt und die Firma war gezwungen, sich wieder auf die Konsumgüterproduktion umzustellen.
Von den noch 5500 Arbeitern, die am Ende des Krieges beschäftigt waren, blieben gerademal 1000 übrig.
Am 29. Dezember 1919 wurde die "Offene Handelsgesellschaft Ehrich & Graetz" in eine "Kommanditgesellschaft Ehrich & Graetz" umgewandelt.
Neben der Graetz KG wurde am 20. Mai 1922 die Aktiengesellschaft Ehrich & Graetz AG gegründet.
Die Hauptaktionäre waren der Seniorchef Max Graetz, seine Söhne Erich, Fritz, Hans und Rudolf sowie sein Schwiegersohn Hans Pahl.
Im Jahre 1927 fusionierte die Kommanditgesellschaft mit der Aktiengesellschaft.
Am 11. Juli 1928 kaufte die Ehrich & Graetz AG die Elektrowatt GmbH mit Sitz in Dresden.
Fritz Graetz übernahm daraufhin die Geschäftsführung und es wurden erstmals Radioapparate hergestellt. 1933 ging die "Elektrowatt GmbH" in die "Graetz Radio GmbH" auf.
Mit der Machtergreifung im Jahre 1933 begann die Firma Graetz wieder mit der Produktion von Rüstungsprodukten und die Zahl der Beschäftigten stieg auf über 4000.
Ende des Krieges unterlag die Firma dem Potsdamer Abkommen der Demontage und ein Großteil der noch intakten Maschinen wurde in die Sowjetunion abtransportiert.
Mit den kläglichen Resten der reparaturbedürftigen Maschinen wurden dringend benötigte Gebrauchsgüter wie Töpfe, Schüsseln und Bratpfannen hergestellt.
Das Unternehmen Graetz AG begann bald wieder mit der Produktion von Petromax-Lampen und beschäftigte 300 Mitarbeiter.
Auch in der sowjetischen Besatzungszone, später DDR, wurden in dem ehemaligen Graetz Werk in Lunzenau, später Rochlitz, wieder Radiogeräte hergestellt.
Wegen der Teilung Deutschlands wurde 1949 die Graetz AG Volkseigentum und der Hauptverwaltung VEB Fernmeldewerk, Berlin Treptow (RFT, Rundfunk- und Fernmeldetechnik) unterstellt.
Die Hauptverwaltung RFT änderte das Produktionsprofil und die Herstellung von Gaslampen, Bügeleisen, Radiogeräten u.a. wurde nach und nach eingestellt um den Betrieb auf die Herstellung von Fernmeldeanlagen umzustellen.
Am 4. Februar 1950 wurde das "VEB Graetz-Werk" in "VEB Fernmeldewerk Treptow" umbenannt.
Im Jahr 1953 erfolgte der Zusammenschluss des "VEB Fernmeldewerk Treptow" mit dem "VEB Signalbau Berlin" zum neugebildeten "VEB Werk für Signal- und Sicherungstechnik Berlin" (WSSB).
Im Westen Deutschlands gründete 1948 Erich Graetz zusammen mit seinem Bruder Fritz die "Graetz KG" im westfälischen Altena.
Das Gelände und die vorhandenen Fabrikhallen einer ehemaligen Munitionsfabrik von "Thyssen-Krupp" wurden für den Neubeginn genutzt.
Im November 1948 wurde das neue Stammwerk fertiggestellt und bereits im Juni 1950 entstand Werk II, im Mai 1951 Werk III.
Erich und Fritz Graetz nahm wieder die Produktion von Radiogeräten auf und in den Zeiten des Wirtschaftswunders begann Graetz auch mit der Produktion von Schwarzweißfernsehern, Musiktruhen und auch Strahlenmessgeräten (Teilchendetektoren).
Den Höhepunkt der Graetz - Radio- Musiktruhen- und Fernsehproduktion bildeten die späten 50er Jahre mit ca. 7000 Beschäftigten an 13 Produktionsstandorten.
Am 1. Juni 1960 übernahm die Graetz KG die Fertigungsbetriebe der Firma "Sander & Janzen OHG" in Berlin und Duderstadt. Graetz setzte die Tonband- und Diktiergerätefertigung unter eigenem Namen fort.
1961 verkaufte Erich Graetz das Unternehmen mit seinen 13 Produktionsstandorten, darunter den Standort Bochum, an die Standard Elektrik Lorenz (SEL) AG.
Die SEL gehörte zum amerikanischen Konzern ITT (International Telephone and Telegraph Company).
Ende des Jahres scheidete Erich Graetz aus dem Unternehmen aus (Erich Graetz lebte vom 13.9.1891 bis zum 28.5.1974) aber der Name Graetz blieb noch viele Jahre erhalten.
1962 wird der Vertrieb neu strukturiert in einer koordinierten Vertriebsorganisation, der "Graetz und Schaub-Lorenz im SEL - Geschäftsbereich Rundfunk Fernsehen Phono".
Wobei der Name Graetz und Schaub-Lorenz getrennt, jedoch unter einem Dach organisiert wurde.
Die "Graetz Vertriebsgesellschaft mbH" in 7530 Pforzheim und die "Standard Elektronik Lorenz Aktiengesellschaft (SEL-AG)" in 7530 Pforzheim, darunter die Marken "ITT" ("Schaub-Lorenz") und "Graetz", später auch "Ingelen" (Österreich).
In den 80er Jahren wurden die letzten Radiogeräte der Marke Graetz in Bochum hergestellt, das "Flaggschiff" war eine komplett Infrarot-fernsteuerbare Kompaktanlage mit Plattenspieler, Kassettenrecorder und Radioteil mit Programmspeicher - die Graetz HMC 400.
1987 übernahm der finnische Mobilfunkhersteller "Nokia" diesen Bereich.
Es firmierte die "NOKIA CONSUMER ELECTRONICS" in der "NOKIA GRAETZ GmbH", D-7530 Pforzheim und das "NOKIA Bildröhrenwerk Graetz GmbH" Esslingen
Nachdem der Nokia Konzern Ende der 90er Jahre die Produktion von Unterhaltungselektronik eingestellt hat wurde der Name "Graetz" mit allen Rechten von der Firmengruppe VESEG GmbH, bekannt in Deutschland auch unter dem Firmenzeichen SEG, gekauft.
Die VESEG ist ein Gemeinschaftsunternehmen der türkischen Vestel-Gruppe und der Schmidt Trading GmbH, zu der auch die Schmid-Electronics-Service GmbH (SES) gehört.
Unter der Traditionsmarke "Graetz" sollten LCD-Fernsehgeräte produziert werden und auf der Internationelen Funkausstellung Berlin (IFA) 2007 vorgestellt werden.
Heute erscheint das Firmenlogo noch hin und wieder auf diversen Billigimportgeräten,
hat aber mit der Traditionsmarke "Graetz" nichts mehr gemeinsam.
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Graetz im Radiomuseum RMorg
Graetz im Radiomuseum Bocket
Hersteller
Ein Notradio
In eigener Sache !
Vorab bemerkt:
Bei dieser Seite handelt es sich um eine private Homepage !
Als ich vor vielen Jahren meine Lehre als Radio- und Fernsehtechniker begann und danach meine Meisterprüfung in diesem Beruf absolvierte, eröffnete ich zusammen mit meiner Frau einen
Laden und Werkstatt für Unterhaltungselektronik
womit mein Hobby auch zu meinem Beruf wurde.
Dadurch hat sich über die Jahre auch einiges an Ersatzteilen angesammelt.
Wird also ein altes Bauteil wie z.B. eine seltene Röhre gesucht,
oder bei einer Restauration oder Reparatur Hilfe benötigt,
helfe ich gerne wo ich kann
wenn es meine knappe Freizeit erlaubt.
Anfragen und Kontakte jedoch bitte nur per E-Mail !!!
Bei dieser Seite handelt es sich um eine private Homepage !
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Laden und Werkstatt für Unterhaltungselektronik
womit mein Hobby auch zu meinem Beruf wurde.
Dadurch hat sich über die Jahre auch einiges an Ersatzteilen angesammelt.
Wird also ein altes Bauteil wie z.B. eine seltene Röhre gesucht,
oder bei einer Restauration oder Reparatur Hilfe benötigt,
helfe ich gerne wo ich kann
wenn es meine knappe Freizeit erlaubt.
Anfragen und Kontakte jedoch bitte nur per E-Mail !!!